Sonntag, 6. Oktober 2013

Rush - Alles für den Sieg


Vielleicht geht es nur mir so, aber das ständige Umkreisen eines Rundkurses erscheint auf den ersten Blick nicht wie der perfekte Hollywoodstoff. Regisseur Ron Howard hat sich trotzdem an die Umsetzung gewagt.

Von der ersten Sekunde fühlt man sich zurückversetzt in die 70er: Detailgetreu, in Kodakfarben getaucht und mit ohrenbetäubender Soundkulisse setzt Howard das Drehbuch von Peter Morgan um. Niki Lauda (Daniel Brühl) und James Hunt (Chris Hemsworth) stehen sich gegenüber: Als unliebsamer Streber auf der einen und als leidenschaftlicher Lebemann auf der anderen Seite; als akribischer Techniker hier und als lässiges Naturtalent dort. Aus der Unterschiedlichkeit ziehen sie ihre Motivation, sich gegenseitig bis an die Grenzen zu führen - bis alles am 1. August 1976 im fast tödlichen Unfall von Lauda gipfelt.

Besonders Brühl gelingt es, seine Rolle glaubhaft zu verkörpern. Hemsworth hingegen bleibt vergleichsweise blass. Der Brite Hunt ist im Drehbuch aber auch die weniger facettenreiche Figur. Dennoch fiebert man mit den beiden Streithähnen trotz ihrer Gegensätzlichkeit mit. Alexandra Maria Lara spielt übrigens die Frau von Niki Lauda - kann jedoch in ihrer Rolle keine Akzente setzen.

Insgesamt ist Rush ein temporeicher Sportfilm, mit großartigen Rennsequenzen sowie gleichzeitig eine grandiose Charakterstudie. Die Story ist simpel, dennoch gelingt es Howard, den Zuschauer zu fesseln. Bei soviel Benzin in der Luft ist es nach zwei Stunden dann auch egal, ob man Formel-1-Fan ist.

RUSH von Ron Howard (R) und Peter Morgan (B), USA/UK/D 2013. Mit Chris Hemsworth, Daniel Brühl, Olivia Wilde, Alexandra Maria Lara u.a. IMDb, RT, FZ. Bildrechte: © Universum Film

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