Montag, 20. Mai 2013

Shortcuts: Invasion, Salt & The Ward

Invasion


Oliver Hirschbiegels erster Hollywood-Film nach seinem internationalen Erfolg Der Untergang. Warum er dafür in ein Remake der gefühlt dutzendfach verfilmten Body Snatchers-Geschichte einwilligte, ist schwer nachvollziehbar. Mit ein wenig Interesse an Science Fiction kennt man zumindest eine der früheren Versionen und damit die zugrunde liegende Handlung, die Invasion nicht wesentlich verändert - Spannung sieht anders aus. Die einzige Unklarheit bleibt daher, wie der Film abschließen wird: Mit einem aufgesetzten Happy End, ächz. Die titelgebende Invasion vollzieht sich zudem schnell und durchschaubar, während die Protagonisten quasi nebenbei und auf geradzu absurde Weise die Wahrheit ergründen. Immerhin: Nicole Kidman als Therapeutin Carol Bennell ist wie aus dem Ei gepellt und Daniel Craig als Wissenschaftler Ben Driscoll noch kein gestählter Agent. Das alles wird kompetent, aber passend zum Inhalt unspektakulär inszeniert. Überflüssig.

INVASION bzw. THE INVASION von Oliver Hirschbiegel (R) und David Kajganich (B), USA 2007, IMDb, RT, FZ

Salt: Extended Cut


Evelyn Salt (Angelina Jolie) ist eine hervorragende CIA-Agentin, die plötzlich als russische Spionin mit Attentatsplänen beschuldigt wird. Um ihren Namen reinzuwaschen und die Hintermänner zu erledigen, entzieht sie sich den Behörden. Dabei spielt der Film recht geschickt mit dem Image von Angelina Jolie und es wird zunehmend unklar, ob sie wirklich eine weiße Weste hat. Das Tempo ist hoch - außer, wenn wieder eine unnötige Rückblende eingeschoben wird - und die eher realistisch gehaltene Action mit meist ordentlich kaschierten Doubles oder CGI-Effekten gelungen. Nur Jolies Kampfszenen lassen etwas Brachialität vermissen, trotz einem guten Mittelmaß aus Kameragewackel und Draufhalten. Die Auflösung offenbart rückblickend einige logische Aussetzer, das Ende gerät aber zufriedenstellend. Der Extended Cut ist dabei endgültiger, der Director's Cut zudem pessimistischer als die Kinofassung.

SALT: EXTENDED CUT von Phillip Noyce (R) und Kurt Wimmer (B), USA 2010, IMDb, RT, FZ

The Ward


Ach, John Carpenter, deine Genreklassiker sind unvergessen, doch spätestens nach der Jahrtausendwende schien die Kreativität zu schwinden. Obwohl: Einfallslosigkeit konnte dem bizarren Ghosts of Mars von 2001 nicht vorgeworfen werden, es war bloß kein guter Film. Erst neun Jahre später meldete sich der Regisseur mit The Ward zurück - und scheiterte erneut. Ambitionen wurden vorab schon zurückgefahren, die Ausgangslage des Films ist uninspiriert: Kristen (Amber Heard) wird in den spärlich belegten Mädchentrakt einer Irrenanstalt der 60er Jahre eingewiesen. Früh wird enthüllt, dass ein hässliches Geistermädel hinter den jungen Insassinnen her ist und sie (eher unkreativ) mordet. Der Horror in diesem konventionellen Plot wird leider durch ebenso klischeehafte Mittel versucht zu erreichen: billige Schockeffekte in Kombination mit einer manipulativen Kamera. Unheimliche Atmosphäre kann sich kaum entwickeln, alles geht Schlag auf Schlag und passiert auch am helligten Tag. Ein anderes Problem von The Ward: Gerade weil die Geisterangriffe und deren Hintergründe sehr früh klar sind und der Film in einer Psychiatrie spielt, dürfte sicher vieles anders sein, als es einem vorgegaukelt wird. Anders ist es dann zwar, aber nur marginal besser als der Großteil dieses mäßigen Films.

THE WARD von John Carpenter (R), Michael Rasmussen (B) und Shawn Rasmussen (B), USA 2010, IMDb, RT, FZ

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